Über uns
Der Verein
Der ZaPF e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, welcher der Förderung von Erziehung und Bildung durch das Physikstudium an den Hochschulen im deutschsprachigen Raum dient. Insbesondere unterstützt er die Durchführung des halbjährig stattfindenden Treffens von Vertretungen der Physikstudierenden der Hochschulen im deutschsprachigen Raum.
Die Universitäten
Die ZaPF in Berlin hat traditionell die Besonderheit, gemeinsam von drei Berliner Unis und der Universität Potsdam ausgerichtet zu werden.
Humboldt-Universität zu Berlin
Die erste Berliner Universität wude 1809 unter maßgeblichem Einfluss des preußischen Bildungsreformers Wilhelm von Humboldt gegründet. Lange hieß sie Friedrich-Wilhelms-Universität und zählte gerade in der Physik mit Professoren wie Planck und Einstein sowie Lise Meitner, der ersten habilitierten Physikerin Deutschlands, zu den rennomiertesten Universitäten der Welt. Doch während des Nationalsozialismus wurde sie zum Ort der begeisterten Unterstützung des Systems; es kam zu Bücherverbrennungen, mehr als ein Drittel des Lehrkörpers wurde vertrieben, Widerstand gab es kaum. 1946 erfolgte dann die Neugründung und 1949 die Umbenennung in Humboldt-Universität zu Berlin in Rückbesinnung auf Wilhelm und seinen Bruder, den Naturforscher Alexander von Humboldt. Sie war die größte Universität der DDR und stand auch hier wieder unter massivem Einfluss des politischen Systems. Nach der Wende kam es dann zu weitreichenden Umgestaltungen, sodass man von einer zweiten Neugründung sprechen kann. Seit 2012 ist die Humboldt Universität Teil der Exzellenzinitiative.
Der repräsentative Sitz der Humboldt-Universität ist nach wie vor in Mitte Unter den Linden. In den neunziger Jahren entstand jedoch auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Adlershof im Südosten von Berlin ein neuer Wissenschaftscampus, an dem die naturwissenschaftlichen Institute der Universität angesiedelt wurden. Der Campus wird noch immer von Baudenkmälern der Luftfahrtgeschichte und vielen Grünflächen geprägt. Daneben gibt es große Fernsehstudios (hier wird seit 1959 das Sandmännchen produziert) und viele außeruniversitäre Institute wie das Helmholtz-Zentrum Berlin mit dem Beschleunigerring BESSY II.
Technische Universität Berlin
Die Technische Universität Berlin geht auf einige Vorgängereirichtungen zurück. Ende des 19.Jahrhunderts wurden die Berliner Bauakademie und die köngliche Gewerbeakademie zur Königlich Technische Hochschule Charlottenburg zusammengelegt. Nach der Eingemeindung der Stadt Charlottenburg 1920 wurde sie in die Königlich Technische Hochschule zu Berlin umbenannt. Bis in die 1930er Jahre lehrten und studierten an der Hochschule Nobelpreisträger wie die Chemiker Carl Bosch und Fritz Haber und die Physiker Gustav Hertz und Eugene Paul Wigner. Auch an der Technischen Hochschule kam es während der NS-Zeit zu Diskriminierung und Vertreibung. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die durch den Krieg zerstörte Bildungseinrichtung als Technische Universität Berlin neugegründet. Eine universelle Bildung galt fortan als Studienziel.
Freie Universität Berlin
Die Gründung der Freien Universität Berlin war eine Reaktion auf die zunehmende kommunistische Einflussnahme der sowjetischen Allierten auf die Berliner Universität (später Humboldt-Universität zu Berlin). Mit der Unterstützung der Amerikaner gründeten Studierende und Wissenschaftler*innen diese neue Universität, um freies Lernen, Lehren und Forschen zu ermöglichen. Zunächst wurde der Lehrbetrieb im November 1948 in den Gebäuden der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Dahlem aufgenommen. Bald benötigte man jedoch weitere Gebäude, da die Studierendenzahlen rasch anstiegen. Noch heute liegt die Freie Universität in Dahlem im Südwesten von Berlin. Sie ist mittlerweile eine der 20 größten Universitäten Deutschlands und für ihre Geisteswissenschaften weltberühmt.
Universität Potsdam
Die Universität Potsdam ist die jüngste der vier Universitäten. Sie wurde erst 1991 als Nachfolge der Pädagogischen Hochschule Karl Liebknecht und der Hochschule für Recht und Verwaltung gegründet. Auf ihren 3 Hauptcampi beherbergt die Universität Potsdam etwa 21.000 Studierende. Der wohl berühmteste Campus liegt am Neuen Palais. In den Communs und dem kaiserlichen Marställen sind heute Büros der Verwaltung, Hörsäle und Seminarräume. Direkt hinter dem Campus befinden sich der Eingang zum Park Sanssouci und das ehemealige Gästeschloss von Friedrich dem Großen - das Neue Palais. Bis 2009 war auch das Institut für Physik und Astronomie dort angesiedelt. Der Standort Golm wurde in der NS-Zeit zur Ausbildung von SS-Griechenlandcorps und später als Campus für die Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit verwendet. Einige dafür errichtete Gebäude werden heute noch genutzt. Mit dem Ausbau Golms als Campus für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Institute zog die Physik in ein neues Haus in Golm um. Direkt neben dem Campus befindet sich der Wissenschaftspark Golm mit Frauenhofer und Max-Planck Instituten. Der Studiengang Physik ist mit etwa 40-50 Studierenden pro Jahrgang (Ein-Fach Bachelor und Lehramt) relativ klein. Daher bilden in Potsdam Physik und Mathematik eine gemeinsame Fachschaft.